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Impressionen aus den Emiraten

[Maerz 2006]

In den Emiraten lebt ein Teil meiner Schwieger-Familie, die wir im letzten Maerz besucht haben.
Hier ein paar Eindruecke und Ansichten von den Emiraten Shariqa und Ajman.

 

Shariqa

 

“Laechle, du bist in Sharjah!” werden Autofahrer aufgefordert, wenn sie nach Shariqa (genannt Sharjah) kommen.

Apropos Auto: Die Emirate haben ein massives Verkehrsproblem. Oeffentlicher Nahverkehr existiert so gut wie nicht, die Bahn kommt fruehestens 2009, Benzin ist billig und die Autos so viele, dass man für eine Strecke von wenigen Kilometern manchmal eine Stunde braucht. Da faellt so manchem Autofahrer das Laecheln schwer...

 

Fotografiert wurde das obige Bild von dieser Vorrichtung aus: “The Eye of Sharjah”.
Namentliche Uebereinstimmungen mit bereits exisiterenden Objekten sind gewollt und volle Absicht. In den Emiraten wird alles kopiert - um es zu übertreffen.

O.k., vielleicht nicht in diesem Fall. Aber wir sind ja auch nicht in Dubai. Dort entsteht gerade das hoechste Gebauede der Welt, der groesste Freizeitpark der Welt und - das groesste Riesenrad.

 

Die Mamzar (Bucht) in Shariqa. Hier kann man sich mit kleinen Booten herumfahren lassen. Was wir natuerlich gleich gemacht haben.

Die Haelfte der Hochhaeuser war laut meiner Schwaegerin vor fuenf Jahren noch nicht da.
Shariqa ist mit einer Fläche von 2.590 km² und ca. 679.000 Einwohnern nach Abu Dhabi und Dubai das drittgroesste der sieben Emirate. Viele der Einwohner leben in Shariqa und arbeiten in Dubai.

 

Die andere Seite der Mamzar. Wer in den Hochhaeusern vom letzten Bild wohnt, hat jeden Abend diese Aussicht.

 


Glas, Stahl und Beton wohin man schaut...
Shariqa boomt - wie alle anderen Emirate auch.

Auch die Bevoelkerung ist eine der am schnellsten wachsenden auf der Welt, was vor allem an den vielen auslaendischen Arbeitnehmern liegt, die mehr als drei Viertel der Gesamtbevoelkerung ausmachen. Bei der Gruendung der Emirate im Jahr 1971 lebten im Staatsgebiet etwa 180.000 Menschen, die offizielle Schaetzung aus dem Jahr 2004 geht von 4,32 Millionen aus. Das ist das 24-fache.
 

Ueberall werden in kuerzester Zeit Burûdsch (Tuerme) zum Wohnen und Arbeiten hochgezogen.

Bauen ist billig in den Emiraten. Ein Grund dafuer sind die Arbeits- und Lebensbedingungen der Bauarbeiter. Waehrend Facharbeiter aus den Industrienationen gut bezahlt werden, erhalten ungelernte Arbeiter, die meist aus dem indischen Subkontinent und den Philippinen kommen, in einem der reichsten Laender der Welt nur einen Hungerlohn (umgerechnet 100 Euro im Monat). Und diesen auch nicht immer...

 

Bewaesserte Parks laden zum Verweilen ein.
Fuer die Bauarbeiter der Ort der Mittagspause. Hier holen sie den Schlaf nach, der ihnen auf der oft stundenlangen Fahrt vom Lager (die heissen wirklich so) zum Einsatzort verloren gegangen ist.

 

Diese Moschee gehoert zur einer Parkanlage.
Der Islam ist die Staatsreligion in den Vereinigten Arabischen Emiraten. Angehoerige anderer Religionen koennen die ihrige jedoch ungehindert praktizieren. Die Menschen, die in den Emiraten leben und arbeiten, kommen aus den verschiedensten Kulturen und Religionen. Die Diversitaet spiegelt sich im Strassenbild, wo Maenner und Frauen in indischer, europaeischer, afrikanischer und anderer Kleidung zu sehen und ebenso viele verschiedene Sprachen zu hoeren sind. Das Motto ist: “Leben und leben lassen”, Angst vor Ueberfremdung und aehnliche Ressentiments, mit denen Minderheiten in Europa zu kaempfen haben, spielen hier keine Rolle.
 

Dieses anscheinend frisch verheiratete Paar haben wir im Park getroffen. Sie tragen die typische Kleidung der einheimischen Emiratis: Er im weissen Dischdasch, sie in der schwarzen Abaya. Rechtzeitig vor dem Ausgang wird der Gesichtsschleier wieder zurecht gezupft und das Turteln beendet. Dann hilft er ihr galant ins Auto.

 

Im Reisefuehrer stuende jetzt: “Tradition und Moderne verbinden sich” Oder so aehnlich.
Moderne Moscheen gibt’s naemlich nicht.
Wie auch...

 

Gleiches Motiv, andere Uhrzeit...

Der Urbanisierungsgrad der Vereinigten Arabischen Emirate liegt bei 85% und ist einer der hoechsten der Welt.

 

Die Hauptbeschaeftigung der Emiratis:
Shoppen, Shoppen, Shoppen
Zumindest hat man diesen Eindruck bei all den Super-, Mega- und Giga-Malls.

Die Preise vieler Produkte sind deutlich niedriger als in Deutschland. Grund: In den Emiraten gibt es keine Mehrwertsteuer. Und auch sonst keine Steuern. Ein soziales Sicherungssystem gibt es aber nur fuer Einheimische.

 

Die heissen uebrigens wirklich so:
Das hier ist z.B. die Mega-Mall.

Shoppen in klimatisierten Malls ist andererseits die einzige Freizeitbeschaeftigung, die immer moeglich ist. Freunde des Konsumrausches kommen jedenfalls voll auf ihre Kosten.

Apropos Konsumrausch: In Dubai wird gerade die "Mall of Arabia" gebaut, die mit 1 Million m² Verkaufsfläche zur groessten Mall der Welt werden soll. Hoeher, groesser, teurer...

 

Wenn das Wetter es zulaesst (sprich: man nicht in der Sonne dahin schmilzt) gibt es noch die Freizeitparks. Hier der Al-Jazeera-Park in Shariqa.

An diesem seltenen Tag fielen sogar ein paar Tropfen vom Himmel. (Man beachte die Wolken!) Was zur Folge hatte, dass der Park fast menschenleer war.

 

Der Sûq Islami (Islamischer Markt)

Hier gibt es Teppiche, Schmuck und Kleidung.
Und viele Touristen.

 

Der Eingang des Sûq Islami

Die Preise fuer als Touristen entlarvte Kunden sind im Vergleich derart unverschaemt, dass ich kurzzeitig ueber einen Gesichtsschleier zu Tarnungszwecken nachgedacht habe...

Insbesondere Gold und Silber ist aber immer noch deutlich guenstiger als hierzulande.

 

Und das war unsere Lieblingsbeschaeftigung: Lecker Essen!
Hier in einem persischen Restaurant.
(Es hat so gut geschmeckt, wie es aussieht.)

In den Emiraten leben Menschen aus der ganzen Welt: aus Persien, Indien, China, Indonesien... und natuerlich allen arabischen Laendern. Entsprechend vielfaeltig ist das kulinarische Angebot.

 

Nee, hier nich...

 

Auch in Shariqa bemueht man sich, fuer Touristen und Einheimische ein paar schoene Plaetze zu errichten. Hier der Platz am Kanal (Qasba), der von der Bucht in die Stadt führt. (Aus der Vogelperspektive im ersten Bild zu sehen.)

Der Ausschank von Alkohol ist uebrigens im ganzen Emirat verboten.

 

Nochmal die Qasba. Sieht alles aelter aus, als es ist. Hier ist nichts aelter als ein paar Jahre.

 

Aber trotzdem schoen.

 

Die Moschee am Kanal am Abend...

 

... und bei Nacht

 

Auf dem Weg von Shariqa nach Ajman kommt man am alten Hafen vorbei. Die Schiffe, die hier liegen, sind aus Holz und von Hand hergestellt.

Vor der Entdeckung des Oels im Jahr 1958 war der Handel mit Zuchtperlen eine der Haupteinnahmequellen für die Emirate.

 

Waere das Licht besser, wuerde man hier noch einen Fahrradfahrer erkennen.
(Das war ein nur halbgeglueckter Versuch, aus dem Auto heraus zu fotografieren.)

 

Die oft bunt bemalten Schiffe sind auch eine Attraktion für Touristen. Dieses hier ist bestimmt aelter als das Gebaeude hinter ihm.
Die Schiffe sind auch noch im Betrieb und transportieren Waren, wie Datteln, Gewuerze und Textilien. Sie fahren ueber den Persischen Golf (bzw. nach der Sprachregelung der Golfstaaten den “Arabischen Golf”) zum Iran oder auch bis Suedindien.

 

 

 

Ajman

 

Blick auf Ajman aus unserem Hotelfenster

Ajman ist mit 259 km² das kleinste Emirat. Etwa 251.000 Menschen leben hier.

 

Eine Moschee in Ajman

Die Moscheen, die ich besucht habe, haben den Vorteil, dass es immer einen Gebetsplatz für Frauen gibt (was ja nicht ueberall selbstverstaendlich ist) und den Nachteil, das dieser oft ziemlich klein und so abgeschlossen ist, dass man als Frau von der Innenarchitektur der Moscheen nichts mitbekommt.
Diese hier ist eine Ausnahme.

 

Kinderbelustigung am Strand

Achtung! Wer sich als Tourist verraet,
zahlt mindestens doppelt.
So wie wir.
(Ich konnte es natuerlich nicht lassen...)

 

Das waere auch wieder so ein Bild fuer die Ueberschrift “Tradition und Moderne”...

 

Unser Hotel

Eigentlich war es eher ein Appartment mit Selbstversorgung. Hervorragend war die Leuchtschrift auf dem Dach (hier schlecht zu sehen, aber da steht “Hotel”). Funktioniert nachts wie ein Leuchturm und hat uns immer zurueck gebracht.

 

Blick aus dem anderen Hotelfenster:
die “Corneiche”, die Strandpromenade.

Das Gebaeude rechts vorne im Bild ist eine Grundschule. Morgens konnten wir im Schulhof kleine, mit weissem Dischdasch uniformierte Schueler beim Morgensport beobachten.

 

“Carrefour” eine franzoesische Super... -  entschuldigung - Hypermarkt-Kette. War uebrigens eine der ersten, die daenische Produkte waehrend des Karrikaturen-Streits boykottiert haben. Ruecksichtnahme auf religioese Gefuehle ist halt gut fuers Geschaeft.
Oder umgekehrt?

Egal, wir haben da jedenfalls erstmal so richtig eingekauft.

 

Das Beste an den Wohntuermen (Burûdsch) sind die integrierten Schwimmbaeder auf den Hochhausdaechern. Oeffnungszeiten fuer Frauen in diesem hier: 9-15 Uhr.
Jeden Tag.

Und das Zweitbeste sind die Muellschlucker auf jeder Etage. Niemals mehr den Muell runterbringen...

 

Und noch ein schoener Sonnenuntergang zum Schluss ...

 


Greetings from the United Arab Emirates


(Photography of Saeid Momtahan
www.me-images.com)

 

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