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Islam im Internet

28.02.2006

Debatte:
Lässt sich Wissen vom Islam im Netz finden?
Internetrecherchen: Virtuelle Welten und die Muslime
 

Wie man zu fundiertem Wissen gelangt

(iz) Das Internet ist heute eine der wichtigsten Informationsquellen sowohl für Muslime als auch für Nichtmuslime, gerade auch was das Thema Islam betrifft. Die Zahl der deutschsprachigen Webseiten über den Islam nimmt weiter zu. Doch nicht alle basieren auf zuverlässigen Quellen, sondern vertreten lediglich Meinungen kleinerer Gruppierungen oder sind stark subjektiv geprägt. Im folgenden haben wir ganz subjektiv einmal beispielhaft drei deutschsprachige islamische Seiten ausgewählt, die unserer Meinung nach vom Niveau her klar über dem Durchschnitt liegen und mit den Machern der jeweiligen Seiten gesprochen. Den Betreibern gemein sind die Beweggründe für die Erstellung der Internetseiten, nämlich das Ziel der Da’wa, der Einladung zum Islam, sowie Informationen über den Islam für Muslime und Nichtmuslime gleichermaßen bereitzustellen. Silvia Horsch, Betreiberin der auch optisch ansprechend gestalteten Seite
http://www.al-sakina.de, hatte ebenfalls diese Beweggründe, doch entscheidend für den Schritt eine Homepage zu erstellen, war der 11.September. „Ich dachte, jetzt wird es besonders dringend, über den Islam zu informieren“, erklärt sie.

Für Frau Hadhemi Gafsi von
http://www.islam-verstehen.de war ausschlaggebend, „dass es leider noch zu wenige islamische Homepages gibt, die über den richtigen klassisch-sunnitischen Islam nach den Ahlu’s-Sunna wa’l-Dschama’a informieren, der von den beiden ‘Aqida-Schulen der Asch’arijja und der Maturidijja und den vier großen Fiqh-Schulen des Islam gelehrt wird. Zwar gibt es im Internet recht viele Homepages über den Islam, aber die meisten enthalten leider zu wenige oder zu allgemeine Informationen, oder sie werden von islamischen Gruppierungen und Sekten betrieben, die leider einen teilweise falschen Islam vermitteln.“

Auch der Projekt-Koordinator von
http://www.tauhid.net, der deutsche Muslim Habib Neven, nennt als Intention für die Webseite, die er zusammen mit zwei anderen deutschen Muslimen - darunter Abdullah Bubenheim - betreibt, dass man per Internet Da’wa betreiben wollte, „in erster Linie für Noch-nicht-Muslime. Später kamen dann auch immer mehr Texte hinzu, die auch für Muslime interessant sind, oder sogar nur für Muslime.“

Die Webseite
http://www.tauhid.net ist stärker persönlich ausgerichtet als die beiden anderen hier beschriebenen Seiten: „Tja, wir sind alle keine Ulamas, auch wenn Abdullah Bubenheim schon einen ganz guten Level an Wissen erreicht hat. Unsere Texte sind unorthodox und lassen sich nicht in Schubladen einordnen“, meint Habib Neven.

Die Texte aller drei Webseiten beinhalten zum Teil eigene Texte der Betreiber. Davon abgesehen hat zum Beispiel
http://www.tauhid.net auch Ubersetzungen von Texten, die bisher noch nicht in deutscher Sprache existierten. Bei http://www.islam-verstehen.de findet man unter anderem Inhalte relativ verbreiteter deutschsprachiger islamischer Lehrbücher wie zum Beispiel denen von Amir Zaidan, dem Betreiber des „Islamologischen Instituts“ und der bekannten Islamologie-Kurse. Bei http://www.al-sakina.de ist es so, dass vor allem Texte von Autoren, die der Betreiberin Silvia Horsch, die selbst deutsche Muslima ist, persönlich bekannt sind, übernommen werden. Texte die unaufgefordert zugeschickt werden, werden in aller Regel nicht angenommen. Teils sind es auch ihre eigenen Hausarbeiten aus der Arabistik, die die Betreiberin veröffentlicht. Ihre Seite sei eine persönliche Seite, sagt Frau Horsch. Dennoch verfügt die Seite mittlerweile über ein recht großes Repertoire von Texten und Beiträgen. Da sie aus Zeitgründen nicht immer zu aktuellen Ereignissen schreiben könne, lege sie zum Ausgleich besonders viel wert auf die optische Gestaltung, erläutert Frau Horsch.

Auch
http://www.islam-verstehen.de zeichnet das äußerliche Design besonders aus. Durch den inhaltlichen Aufbau und die Gliederung der einzelnen Rubriken werde versucht, deutlich zu machen, dass die Botschaft des Islam aus zwei Hauptaspekten bestehe: Aus der ’Aqida, den zu verinnerlichenden Iman-Inhalten, und zweitens aus der Schari’a, der Gesamtheit der Gebote und Verbote des Islam, wie die Betreiberin erläutert. Auch werde darauf geachtet, dass die wichtigsten islamischen Begriffe sowohl vom Sprachgebrauch her als auch „islamologisch“ richtig in die deutsche Sprache übersetzt werden, wobei man sich stark an die von Amir Zaidan geprägte „islamologische“ Methodik und Terminologie anlehnt.

Den stärker persönlich geprägten Stil der Texte auf
http://www.tauhid.net beschreibt Habib Neven wie folgt: „Wir sagen offen unsere Meinung, ohne dabei zu vergessen, dass wir nicht in der Lage sind, ‘Fatwa’ zu erstellen. Wir möchten keine Debatten lostreten, aber unsere Sichtweise klarmachen, und hoffen dabei, dass es anderen Nutzen bringt.“

Da es ein häufig anzutreffendes Phänomen ist, dass Muslime auf ihre Arbeit eher wenig Feedback von anderen bekommen, hat uns interessiert, wie die Resonanz auf die drei Webseiten ist und ob die Betreiber überhaupt Meinungen und Anregungen bekommen.

Bei
http://www.al-sakina.de habe es ein wenig gedauert, bis die Seite entdeckt worden sei, doch mittlerweile kämen rund 300 Besucher täglich auf die Seite, so Silvia Horsch. „Ich bekomme auch sehr viele E-Mails, die zu 98 Prozent positiv sind, von Muslimen und auch Nichtmuslimen. Interessant ist auch, dass oft sehr spezielle Fragen gestellt werden, wo man merkt, es besteht ein Bedarf an Leuten, die man fragen kann. Oft wenden sich auch Leute an mich, die sich gerade mit dem Islam beschäftigen und auch schon mit dem Gedanken spielen, den Islam anzunehmen. Und zweimal hatte ich auch schon die Gelegenheit, so jemanden zu treffen, was dann besonders schön ist.“

Habib Neven von
http://www.tauhid.net beantwortet die Frage etwas anders: „Die meisten Reaktionen bekommen wir von Nichtmuslimen, die oft einfach ihre Islamhetze loswerden wollen, oder aber unseren Beitrag über Jesus kritisieren etc. Aber es haben sich schon sehr gute Dialoge gebildet, sogar ‚Freundschaften’. Dann fühlen sich auch verschiedene muslimische Grüppchen auf den Fuß getreten, wenn wir zum Beispiel die Salafis kritisieren. Aber gemeinhin ist das Echo auf unsere Seite recht positiv, was die muslimischen Leser angeht.“ Auch Hadhemi Gafsi von http://www.islam-verstehen.de kann sich über Feedback nicht beklagen, und auch hier sind die Reaktionen mehrheitlich positiv.

Da ein großes Spektrum an Islaminformationen im Netz vorhanden ist, ist es für Nichtmuslime, aber gerade auch für Muslime, die an islamischem Wissen interessiert sind und sich solches aneignen wollen, unerlässlich, eine gewisse Orientierungsfähigkeit und Unterscheidungsvermögen zu besitzen, um seriöse Webseiten von solchen zu unterscheiden, von denen man lieber keine Inhalte annimmt. Um dieses Vorwissen und Unterscheidungsvermögen zu bekommen, reicht das Internet alleine nicht aus - es sei denn, man kommt auf die vergleichsweise eher wenigen qualitativ hochwertigen und inhaltlich zuverlässigen Seiten, von denen es in englischer Sprache einige mehr gibt als in deutscher. Dieses Selektionsvermögen muss letztlich wohl oder übel vor allem außerhalb des Netzes gebildet werden.
(Von Fatima-Zahra Moubarrid und Nesibe Özdemir)

Links:

www.islam-verstehen.de
www.tauhid.net
www.al-sakina.de
 

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